Familienanaloge systemisch interkulturelle Schule und Betreuung in Mersin    

  

Beispiel:(„wegen der notwendigen Butter bei die Suppe“): Erklan (Name erfunden) , ein 16-jähriger  junger Mann, wird strafverschonend (weisungsgebunden) in eine Wohngruppe aufgenommen. Die Gruppe befindet  sich in unmittelbarer Nähe zur elterlichen Wohnung. Erklan will wieder zur Schule gehen, keine „Scheiße mit seinen Kumpeln mehr bauen“ und sein Leben endlich neu ordnen. Dazu benötigt er einen neuen Rahmen. Die Gruppe ist für ihn dieser Rahmen. Bald zeigt sich, dass Erklan in alte Verhaltensmuster zurückfällt. Er ist mit sich selber unzufrieden, aber er schafft es in diesen Strukturen nicht. Wir forcieren eine Zäsur: Erklan (türkischer Herkunft) geht für acht Monate in die Türkei.

  • soll prüfen, ob er möglicherweise sich ein Leben auf Dauer in der Türkei vorstellen kann,
  • soll evtl. feststellen, dass sein alter Traum: „wenn in Deutschland nichts mehr geht, dann gehe ich eben zurück in die Türkei“, stimmig ist oder aber damit nun ausgeträumt werden konnte,
  • soll dort wohnen und arbeiten, neue Erfahrungen dort machen,
  • soll berufliche Integrationserfahrungen machen,
  • soll verschiedene Berufszweige kennen lernen,
  • soll sein ‚Urlaubsland’ Türkei ganz real auch einmal anders erleben, 
  • Er soll sich als Türke unter seinesgleichen erleben,
  • soll prüfen, ob er dort den Abstand gewinnt, den er benötigt um  anschließend in Deutschland neu Fuß fassen zu können,usw. ...

 Erklan kehrt zurück und noch vor seiner Rückkehr ist ihm und ist allen Beteiligten klar, dass er nicht ins alte Umfeld zurückgeht. Er zieht in unsere Wohnform nach Stein und beginnt dort ein neues Leben mit neuen Höhen und neuen Tiefen.

Durchführung

1. Phase: Vorbereitungsphase

In der Vorbereitungsphase sind Gespräche mit den Eltern und Jugendlichen notwendig, welche eine Akzeptanz bewirken müssen. Die Erstellung eines differenzierten Hilfeplanes in einer Erziehungskonferenz ist in Folge der nächste Schritt. Danach sind die Regelungen der aufenthaltsrechtlichen Situation des Jugendlichen zu klären. Die versicherungstechnischen Dinge sind zu regeln und der ärztliche Check ist notwendig. Alle notwendigen Stellen sind zu informieren. Abschließend sind die konkreten Vorbereitungen auf die Türkei und abschließend auf die Reise zu treffen.

2. Phase: des Erlebens und der Erfahrungssammlung:

 Die Reise in die Türkei wird von einem Pädagogen begleitet. Dieser Pädagoge bleibt mindestens zwei Wochen, je nach individueller Einschätzung auch länger, mit dem Jugendlichen in der Gastfamilie. Er hat auch schon die Vorbereitungsphase gestaltet und im Vorwege die Praktikumsstelle geklärt. Er wird mit dem Jugendlichen, nach einer Eingewöhnungsphase in das Praktikum gehen und anfangs begleitend zur Verfügung stehen. Danach ist die Pflegefamilie mit dem Jugendlichen alleine. Der Pädagoge hält mindestens wöchentlich regelhaft telefonischen Kontakt, bei Bedarf auch häufiger, außerdem steht er in Krisen jederzeit (Tag und Nacht) zur Verfügung. Er wird in ca. achtwöchigen Abständen jeweils für eine Woche im Projekt sein und dieses fachlich und inhaltlich beraten und begleiten.

3. Phase:  die Rückkehr nach Deutschland.

Es soll eine berufliche Maßnahme beginnen (Praktikum, Berufsvorbereitung, Ausbildung / Berufsschule). Weiterhin soll schon vor Rückkehr geklärt sein, ob eine Reintegration in die Familie erwünscht und möglich ist. Dies muß sorgfältig vorbereitet werden. Alle anderen Anschlußmaßnahmen müssen gleichermaßen vorher geklärt und vorbereitet sein.

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Mersin liegt direkt an der Mittelmeerküste, gegenüber der Insel Zypern. Mersin ist  Hafenstadt und hat ca 1,4 Mio. Einwohner. Anreisen kann man mit dem Flugzeug über Adana (etwa 70 km Autobahn).